Rheinischer Männertag in Bonn, am 20. und 21. September 2024
„Was gibt mir Orientierung in einer orientierungslosen Zeit? Zuversicht bewahren!“
Unter diesem spannenden Thema trafen sich in diesem Jahr fast 40 Männer aus dem Gebiet unserer Rheinischen Landeskirche im Haus des CJD in Bonn. Aus unserem Männerkreis Hellenthal nahmen Pfr. Joswig (als einer der Leitenden) und ich, sowie Arnold Heibel und Lasse Joswig (beide für den Freitagabend) daran teil.
Am Freitagabend ging es vorab um die spannende Frage, wie die meisten Gemeinden mit einer allgemeinen „Gemeinde-Müdigkeit“ umgehen können, insbesondere mit Blick auf die Generation der 20 bis 50-jährigen. Dazu waren drei junge Männer zwischen Anfang 20 und Anfang 30 eingeladen und überlegten gemeinsam mit uns, den deutlich älteren, was und wie etwas getan werden kann. Der lebhafte Austausch brachte einige Ansätze, sicher auch für unsere Gemeinde.
Zum Thema der Tagung waren zwei Referenten eingeladen worden, Prof. Dr. Paul M. Zulehener, u.a. kath. Theologe in Wien, und Karsten Leverenz, als Pfarrer langjährig u.a. in der Krankenhausseelsorge. Dr. Zulehener referierte zunächst zum Thema „Angst verstehen – in der Angst bestehen; für eine Kultur des Vertrauens“, und er zeigte uns viele wichtige Einflüsse, die uns mehr oder weniger viel Angst machen.
In einem ersten Workshop konnten wir den Vortrag mit dem Referenten durcharbeiten. Angst nimmt uns immer wieder gefangen und wir sehen keinen Ausweg daraus. Dabei übersehen wir oft die Angst-Ursachen, statt sie zu klären. Angst kommt oft vom „Kopf“, Furcht dagegen vom „Bauchgefühl“ her. Aktuell erleben wir, wie uns z.B. Populisten mit ihren angstmachenden Thesen manipulieren wollen. Aber auch Themen wie Kriege, Klima oder KI können uns ängstigen. Zu den Lösungswerkzeugen gehört, dass wir unsere „Hoffnungs-Ressourcen“ einsetzen. Religionen sind zwar oft ein Teil des Problems. Aber wir als Christen finden in unserem Glauben unentbehrliche Orientierung, Gegenkräfte wie Grundvertrauen und Zuversicht aus unseren christlichen Überzeugungen und Werten. Konkret wurde auf die Abraham-Geschichte hingewiesen. Abraham konnte immer wieder in seinem Leben den Verheißungen Gottes nur folgen durch sein unerschütterliches Grundvertrauen. Urvertrauen sitzt im Menschen tiefer als Urangst.
In einem zweiten Workshop, mit Pfr. Leverenz, erlebten wir die breite Erfahrung eines Profis in der Bewältigung von persönlichen Krisen- und Verlust-Situationen. Auch hier ging es um persönliche „Werkzeuge“ zur Selbsthilfe. Zum Beispiel: Kann ich die Krise irgendwie verstehen? Welchen Sinn könnte ich darin finden? Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich? Was sagt mir mein innerer Kompass? Und so weiter .. Wir fanden auch diesen Teil unserer Tagung konkret und nahe an unserem persönlichen Leben.
Wie immer verabschiedeten wir uns mit einer nachdenklichen Andacht, bis zur nächsten Tagung im Rahmen der rheinischen Männerarbeit, die wohl am 26. und 27. September 2025 in Bonn sein wird.
Ein herzlicher Dank an alle, die zum Ablauf der Tagung beigetragen haben.
Jochen Jürgens