5000 Brote – Danke!

Mehr als Tausend Euro an Spenden wurden bei der Aktion eingenommen – Jugendliche lernten zugleich den Wert des Brotes und der Arbeit dahinter schätzen

Eigentlich war es schon nachtschlafene Zeit, jedenfalls für Bäckerhandwerk, als die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde den Sistiger Bäckermeistern Patrick und Siegwin Zimmer ihre Aufwartung machten. Punkt 11 Uhr kamen die 25 Jugendlichen mit gewaschenen Händen und Mützen auf dem Kopf, um nicht weniger als für die ganze Welt Brot zu backen.

Bäckermeister Patrick Zimmer vermittelt den Jugendlichen den Wert des Brotes als hochwertiges Nahrungsmittel (Foto: C. Ude)

Seit 2014 gibt es die Aktion „5000 Brote“, die jährlich organisiert wird. Das Prozedere ist simpel: Konfirmand*innen backen mit Bäckereien zusammen Brote, die anschließend bei einem Gottesdienst für das Spendenwerk „Brot für die Welt“ gegen eine Spende abgegeben werden. Eine erfolgreiche Aktion, denn nach Mitteilung des Pressesprechers von „Brot für die Welt“, Thomas Beckmann, haben bereits rund 60.000 Jugendliche mehr als 210.000 Brote gebacken, die anschließend über eine Million Euro für die Hilfsaktion einbrachten.

Rund zwei Stunden ackerten die Jugendlichen gemeinsam mit dem beiden Bäckermeistern, um die Brote fertigzustellen. Der vorbereitete Teig wurde abgewogen, geformt, und schließlich wurden die fertigen Laiber in den vorgeheizten Ofen geschoben, rekapituliert Pfarrer Christoph Ude die Aktion, die er zusammen mit seinem Hellenthaler Kollegen Oliver Joswig betreute. Bereits 2018 hatten die Konfirmandinenn und Konfirmanden aus dem Schleidener Tal bei den „5000 Broten“ mitgewirkt. Dieses Jahr hätten sie sich recht spontan entschlossen, wieder einmal daran teilzunehmen, so Ude.

Wer sich traute, durfte auch mal mit allen Sinnen den Brotteig erleben.
Wer sich traute, durfte auch mal mit allen Sinnen den Brotteig erleben. (Foto: C. Ude)

Blick über den Tellerrand

Ebenso spontan und bereitwillig öffnete Innungsmeister Siegwin Zimmer, der mit seinem Sohn Patrick die Handwerksbäckerei in Sistig betreibt, seine Backstube für die jungen Leute. Für ihn immer wieder eine Gelegenheit, auf den Wert des Brotes als hochwertiges Nahrungsmittel aufmerksam zu machen, und auch willkommene Möglichkeit, für sein Handwerk bei jungen Leuten zu werben.

„Das ist ein Blick über den Tellerrand für die jungen Menschen“, berichtete Ude. Die Aktion haben ihnen viel Spaß gemacht, besonders aber auch, sich mit Mehl zu „verkleiden“. So solle ihnen auch bewusst werden, wie Brot eigentlich entsteht.

Bereits in den Gesprächen über das Abendmahl während des Konfirmandenunterrichts sei auf die Bedeutung des Brotes aufmerksam gemacht worden, erläuterte Ude. „Die Handlung, das Brot miteinander zu teilen, ist eine besondere Form der Gemeinschaft“, sagte er. Mittlerweile werde in Kall und Hellenthal auch geschnittenes Brot beim Abendmahl verteilt. „Das hat auch eine religiöse Bedeutung“, so Ude. Das Abendmahl sei ein Sakrament, und dabei sei die Teilung des Brotes ein starkes Zeichen.

Abgegeben wurden die fertigen Brote bei den Gottesdiensten am Sonntag in Hellenthal und Heimbach sowie dem Reformationsgottesdienst am Dienstagabend in Hellenthal. 1058,10 Euro konnten bei der Aktion für „Brot für die Welt“ erlöst werden. 

Text: Stephan Everling