Reformationsjubiläumskonzert mit berühmtem Maria-Laacher Organisten
H.-J. Jürgens, 30.09.2017
Es regnete herbstlich an diesem Samstag, – gute Voraussetzungen für ein gut besuchtes Orgelkonzert in unserer Gemünder Kirche? Kurz nach 17 Uhr waren wir vielleicht 20 Zuhörer. Diese sehr kleine Schar konnte wirklich Großartiges erleben!
Die Ankündigungen im Gemeindebrief und auf Plakaten versprachen einen „herausragenden Organisten“ und „ ein Orgelkonzert der Extraklasse“ unter dem Motto Hommage à Martin Luther (500 Jahre Reformation). Zuviel versprochen? Klares Nein!
Gereon Krahforst bot uns Wenigen ein breites Programm seines Könnens und viele Eindrücke in die Orgelstücke rund um Luthers Liedtexte und Kompositionen. Vom frühen Barock bis zum 20. Jahrhundert reichten die Komponisten, alle sehr eingängig hörbar. Unsere Gemünder Orgel hatte wohl kaum jemand vorher so reich gespielt gehört. Das wirklich Besondere aber erlebten wir mit den von Gereon Krahforst selbst komponierten Improvisationen. Da spürte man, mit welcher Hingabe er aus den Vorlagen anderer Meister seine Musik, seinen Orgelklang entwickelt.
Mich hat seine abschließende Bearbeitung des lutherschen Marienliedes „Sie ist mir lieb, die werte Magd“ besonders fasziniert. Krahforst, Katholik und zur Zeit Organist in der weltberühmten Abtei Maria Laach, lebt förmlich in diesen vollen Registern, ein wunderbarer Klang.
Es fällt nicht leicht, als Laie so viel Hörgenuss angemessen zu loben, aber wir haben ja alle eine zweite Chance, ihn zu hören: am Dienstag, dem 31. Oktober im großen, diesjährigen Reformationskonzert, wiederum in Gemünd, zusammen mit unserem Projektchor und ausgewählten weiteren Musikern und Solisten. Dann sicher mit mehr Zuhörern …